DIE ROLLE VON EISEN IM KÖRPER
Eisen ist ein wichtiges und essentielles Element für alle lebenden Organismen:
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Es ist ein essentielles Spurenelement im Prozess des Sauerstofftransports, der Bildung roter Blutkörperchen, der DNA-Synthese und der Entwicklung des zentralen Nervensystems.
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Eisen ist auch an der Bildung der Myelinscheide der Axone beteiligt, die für die ordnungsgemäße Übertragung von Nervenimpulsen notwendig ist;
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Eisen ist für die Synthese von Neurotransmittern im zentralen Nervensystem wie GABA und Glutaminsäure notwendig und beeinflusst die Anzahl der dopaminergen D2-Rezeptoren;
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Es ist an der Regulierung der Funktionen des Immunsystems beteiligt (einschließlich der Bekämpfung von Viren und Bakterien);
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Dieses Element ist auch für den ordnungsgemäßen Sehprozess notwendig;
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Verbessert den Leberstoffwechsel;
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Beeinflusst die Insulinempfindlichkeit;
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Reguliert den Cholesterinspiegel im Körper.
Wie aus den oben genannten Informationen hervorgeht, beeinträchtigt Eisenmangel die Funktion fast des gesamten Körpers erheblich und auf mehreren Ebenen.
EISENMANGEL – SYMPTOME
Als Folge eines langfristigen Eisenmangels entwickelt sich eine Eisenmangelanämie, auch Blutarmut genannt.
Anämie ist ein pathologischer Zustand, bei dem die Gesamtmasse der roten Blutkörperchen und ihre Sauerstofftransportkapazität nicht ausreichen, um eine ausreichende Sauerstoffversorgung von Geweben und Organen zu gewährleisten. Dies geht mit einer Vielzahl unangenehmer Symptome einher, die in erster Linie vom Schweregrad der Anämie abhängen.
Eine Eisenmangelanämie kann je nach Hämoglobinkonzentration als leicht, mittelschwer oder schwer eingestuft werden.
Eisenmangel ist in der polnischen Bevölkerung weit verbreitet – er betrifft über 25 % der Frauen im gebärfähigen Alter, etwa 26 % der Schwangeren und etwa 26 % der Vorschulkinder. Dies ist in erster Linie auf eine unzureichende Aufnahme leicht resorbierbarer Eisenformen über die Nahrung und Malabsorptionsstörungen zurückzuführen (mehr dazu später in diesem Artikel).
- Blässe der Haut im Bereich der Mund- und Rachenschleimhäute, der Bindehaut, der Lippen, der Nagelplatten;
- Brüchigkeit und Konkavität der Nägel;
- Haarausfall;
- Kopfschmerzen und Schwindel;
- verminderter Appetit;
- beeinträchtigte Schlafqualität;
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen;
- Schwäche der Muskelkraft, Energiemangel, übermäßige Schläfrigkeit, Energieverlust und schnelle Ermüdbarkeit;
- Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Kurzatmigkeit;
- hormonelle Störungen, darunter bei Frauen ein Anstieg des LH- und Östradiolspiegels vor dem Eisprung sowie ein Anstieg des Prolaktinspiegels;
- Wenn die Eisenmangelanämie länger anhält, können schwerwiegendere Symptome auftreten, wie z. B.: Stoffwechselveränderungen, die sich durch das Überwiegen des systemischen Katabolismus und eine Abnahme der Muskelmasse äußern, Funktionsstörungen des Immunsystems, Hyperlipidämie, Insulinresistenz und Elektrolytstörungen, Veränderungen des Augenhintergrunds (einschließlich flammenförmiger Petechien, Exsudate, Venengewundenheit) und Papillenödem;
- Darüber hinaus kann es bei plötzlich auftretender und schwerer Anämie zu Ohnmacht und Bewusstlosigkeit kommen, in Fällen schwerer Anämie kann sogar ein Koma eintreten.
Eisenmangeldiagnose
Eine klinisch manifeste Anämie lässt sich sehr leicht diagnostizieren, da sie bereits durch einen sehr kostengünstigen Parameter wie das Blutbild erkennbar ist.
Eine Anämie liegt vor, wenn die Hämoglobinkonzentration oder das Gesamtvolumen der roten Blutkörperchen (Hämatokrit) unter der unteren Normgrenze liegen.
Nach der WHO-Definition wird Anämie als eine Abnahme der Hämoglobinkonzentration definiert:
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weniger als 13 g/dl bei Männern;
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weniger als 12 g/dl bei Frauen;
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bei schwangeren Frauen – weniger als 11 g/dl.
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass eine Eisenmangelanämie, wie sie im großen Blutbild erkennbar ist, eine Spätmanifestation von Eisenmangel ist. Die Bestimmung des großen Blutbildes allein gibt keinen Aufschluss über das Stadium der negativen Eisenbilanz (prälatentes Stadium), das die erste Phase der Entwicklung eines Eisenmangels darstellt. Der Eisenspiegel im Blut hat jedoch einen geringen diagnostischen Wert, da er täglich und von Person zu Person stark schwankt und zudem von der Art der verzehrten Mahlzeiten und der Einnahme von Eisenpräparaten abhängt.
Der Transport von Eisen aus der Nahrung erfolgt über Transferrin. Unter normalen Bedingungen werden etwa 70 % des absorbierten Eisens für die Hämoglobinsynthese verwendet, die restlichen 30 % werden größtenteils im Gewebe gespeichert, vor allem als Ferritin oder Hämosiderin.
Im prälatenten Stadium nimmt unter anderem die Ferritinkonzentration ab, doch solange die Eisenreserven ausreichend sind, sind keine Veränderungen der Morphologie oder der Ergebnisse anderer Eisenstoffwechselparameter wie TIBC und TfS zu beobachten.
Ein weiterer Rückgang der Eisenspeicher (Ferritin) führt zu einer verringerten Konzentration an freiem Eisen im Serum, einem erhöhten TIBC und einem verringerten TfS.
Ein anhaltender und sich verschlimmernder Eisenmangel leitet das Stadium einer manifesten Anämie ein, die durch eine Abnahme der Hämoglobinkonzentration erkennbar ist.
LASSEN SIE UNS DIESE KONZEPTE ENTSCHLÜSSELN
1. Transferrin – der wichtigste Eisentransporter im Blut, ein stabiler Parameter, der keine signifikanten täglichen Schwankungen aufweist.
Bei Eisenmangel steigt der Transferrinspiegel. Bei Erkrankungen, die mit übermäßiger Eisenansammlung, Leberzirrhose und Unterernährung einhergehen, ist der Transferrinspiegel erniedrigt.
2. TIBC – bestimmt die Gesamtkonzentration eisenbindender Proteine im Blut, hauptsächlich Transferrin.
Er steigt bei Eisenmangel an und sinkt bei Zuständen, die mit übermäßiger Eisenansammlung oder chronischen Krankheiten einhergehen.
3. UIBC – bestimmt die Konzentration nicht an Eisen gebundener Proteine, d. h. hauptsächlich den Teil des Transferrins, der zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an Eisen gebunden ist.
Bei Eisenmangel nimmt er zu und bei Erkrankungen, die mit einer übermäßigen Eisenansammlung einhergehen, nimmt er ab.
4. Die Transferrinsättigung wird nach der Formel berechnet: Transferrinsättigung (%) = Eisenkonzentration × 100/Gesamteisenbindungskapazität (TIBC).
Bei Eisenmangel oder chronischen Erkrankungen nimmt der Spiegel ab, bei Erkrankungen, die mit einer übermäßigen Eisenansammlung einhergehen, nimmt er zu.
5. Ferritin – Eisen ist ein lebenswichtiges Element, seine Atome können jedoch toxisch auf Zellen wirken. Ferritin ist ein Protein, das Eisenatome zellsicher bindet und so das Gewebe vor dessen toxischer Wirkung schützt.
Ferritin bestimmt somit die Menge der körpereigenen Eisenspeicher, und sein Spiegel spiegelt die Eisenreserven unter physiologischen Bedingungen genau wider. Eine verringerte Ferritinsynthese wird nur bei Eisenmangel beobachtet, erhöhte Ferritinspiegel erfordern jedoch eine kritische und vorsichtige Interpretation, da ihre Spiegel auch durch proinflammatorische Zytokine wie TNF-α, die Interleukine IL-1α und IL-6 reguliert werden; ihre erhöhten Spiegel können die Ferritinsynthese steigern. Zu den Erkrankungen, die zu erhöhten Ferritinspiegeln führen können, gehören übermäßige Eisenansammlung (Eisenüberladung, Hämochromatose), Anämie bei chronischen Erkrankungen, akute Entzündungen, infektiöse Reize, Krebs und Leberschäden. Höhere Ferritinspiegel werden auch bei Personen mit einem höheren BMI und bei Personen beobachtet, die regelmäßig Alkohol konsumieren.
6. Ein weiterer sehr empfindlicher diagnostischer Parameter, den nur wenige Menschen testen und den viele nicht kennen, ist der lösliche Transferrinrezeptor (sTfR).
sTfR ist ein spezifischer und früher Indikator für Eisenmangel. Erhöhte Konzentrationen des löslichen Transferrinrezeptors können in jeder Phase des Eisenmangels nachgewiesen werden. Der lösliche Transferrinrezeptor kann quantifiziert und auch zur Differenzialdiagnose zwischen Eisenmangelanämie und Anämie bei chronischer Erkrankung (ACD) herangezogen werden. Im Gegensatz zu Ferritin ist sTfR kein Akute-Phase-Protein, sodass seine Konzentration nicht durch Entzündungsmediatoren beeinflusst wird. Im Vergleich zu Ferritin bleibt es bei ACD im Normbereich.
WICHTIGE ASPEKTE DER DIAGNOSE VON EISENMANGEL
Daher sollte man bei der Beurteilung des Eisenstoffwechsels nicht nur das Blutbild bzw. die Eisenkonzentration im Blut berücksichtigen, sondern auch die Konzentration von Transferrin, Ferritin, TIBC und die Transferrinsättigung (TfS), vorzugsweise auch den löslichen Transferrinrezeptor (sTfR).
Die höchste Spezifität für den Beginn von Eisenmangelproblemen wird durch eine sinkende Ferritinkonzentration, eine verringerte Transferrin-Eisensättigung und einen erhöhten Spiegel des löslichen Transferrinrezeptors (sTfR) nachgewiesen, einem sehr empfindlichen diagnostischen Parameter, der in jeder Phase des Eisenmangels ansteigt.
Julia Morawska – Psychodiätetikerin und Absolventin der Universität für Funktionelle Medizin mit langjähriger Erfahrung sowie Trainerin und Autorin von Artikeln für Branchenmagazine (Food Forum und Body Challenge).
Autor der Rezepte: N°1 Aneavita CARE
Bibliographie :
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Ewa Karakulska-Prystupiuk: Eisenmangelanämie – Management in der Hausarztpraxis. Hausarzt 1/2019;
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Abdulrahman Al-Naseem, Abdelrahman Sallam, Shamim Choudhury et.al: Eisenmangel ohne Anämie: eine Diagnose, die wichtig ist. Clin Med März 2021;
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Monika Chełstowska, Krzysztof Warzocha: Klinische Symptome und Laborveränderungen in der Differentialdiagnose der Anämie. ONKOLOGIE IN DER KLINISCHEN PRAXIS 2006, Bd. 2, Nr. 3;
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Monika Chełstowska, Krzysztof Warzocha: Klinische Symptome und Laborveränderungen in der Differentialdiagnose der Anämie. NKOLOGIA W PRAKTYCE KLINICZNEJ 2006, vol. 2, nein. 3;
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Laura Silvestri, Alessia Pagani, Antonella Nai, et.al: DIE SERINPROTEASE MATRIPTASE-2 (TMPRSS6) HEMMT DIE HEPCIDIN-AKTIVIERUNG DURCH SPALTUNG VON MEMBRAN-HÄMOJUVELIN. Cell Metab. 2008 Dez; 8(6): 502–511.